Am 28. Februar ist es soweit: zum 88. Mal werden in Los Angeles die begehrten Academy Awards, die Oscars vergeben. Genau so wie Leonie, die ja schon über ihre Erwartungen an die Abendkleider der Stars gepostet hat, werde auch ich mir die Gala nicht entgehen lassen und am Fernseher mit dabei sein.
Meine Augen und auch die Augen der Öffentlichkeit sind dabei gebannt auf einen Mann gerichtet: Leonardo diCaprio. Der quirlige Mime ist für seine wortkarge, aber bildgewaltige Rolle in „ The Revenant – der Rückkehrer“ für den Oscar für den besten Hauptdarsteller nominiert. Für die Medien und auch die Wettanbieter ist klar: Leonardo wird Ende Februar zum ersten Mal einen Oscar erhalten.
„The Revenant“ ist ein Meisterwerk des mexikanischen Regisseurs Alejandro G. Inarritu, der dem gesamten Team, inklusive DiCaprio, alles abverlangte. Bei eisiger Kälte und unwirtlichen Bedingungen wurde die Geschichte des von seinen Kameraden lebendig begrabenen Trappers Hugh Glass, der sich durch die Prärier zurück in ein Fort schleppt. Dort will er Rache an einem Kameranden nehmen, der ihn nicht nur lebendig begraben hat, sondern auch seinen Sohn tötete. Der Western-Epos überzeugte Kritik und Kinogänger gleichermaßen und hat bei den bisherigen Wettbewerben (Golden Globes etc.) groß abgeräumt. In der Oscar-Nacht ist der Film 12 mal nominiert und damit der große Favorit.
The Revenant Bewertung: 9 von 10
Nun aber zurück zu Leonardo diCaprio. Ich bin immer noch skeptisch, dass es dieses Mal für den Oscar reichen wird. Immerhin war er bereits vier Mal nominiert, ging aber immer leer aus. 1994 war es noch die beste Nebenrolle (in Gilbert Grape – irgendwo in Iowa), 2005 (Aviator), 2007 (Blood Diamond) und 2014 (The Wolf of Wall Street) dann bereits als bester Darsteller. Alle sind sich einig, dass ein Oscar längst überfällig ist. Aber die Jury überrascht gerne mal und hat sich auch in der Vergangenheit schon als stur erwiesen. So waren etwa Johnny Depp, Joaquin Phoenix, Edward Norton und Tom Cruise bereits drei Mal nominiert, haben aber noch keinen Oscar erhalten. Glenn Close brachte es sogar auf sechs Nominierungen – wurde aber nie gekürt. Ein Schicksal, dass jetzt auch Leonardo diCaprio droht.
The Wolf of Wall Street Bewertung: 9 von 10
Die Konkurrenz von diCaprio kann sich jedenfalls sehen lassen. Da wäre Matt Damon, Kritiker-Liebling Michael Fassbender, Vorjahressieger Eddie Radmayne und auch „Walter White“ Brian Cranston. Dem traue ich besonders viel zu, er brilliert im sonst eher mittelmässigen Film Trumbo als kommunistischer Drehbuchautor
Wie auch immer – ich freue mich jedenfalls auf eine grandiose Oscar-Nacht. Mit viel Knabbergebäck werde ich mir die Show am Fernseher ansehen. Und die Daumen drücke ich natürlich Leonardo. Wer ist dein Favorit?